alie - Schreiben: Der Blog

Schreiben - aber wie?

 

Wie fängst du an, wie bleibst du dran? Wie gestaltest du Figuren und Dialoge, welche Tipps gibt es zum autobiographischen Schreiben und wie erkennt man, dass ein Text erst einmal fertig ist?

 

In diesem Blog schreibe ich über Gedanken, die sich jeder Schreibende macht, Themen, auf die ich beim Schreiben selbst gestoßen bin, und Fragen, die mir häufig gestellt werden.

Und ich gebe Antworten, die dir hoffentlich weiterhelfen. Falls du es lieber analog im Hier und Jetzt magst und mit anderen gemeinsam schreiben willst, schau auf meiner Website vorbei: www.alie-schreiben.de

 


Mein neuester Blogartikel

Top 25 Bücher bis 12

 

Die absolut besten Bücher für Kinder und Jugendliche bis 12 (oder 13) Jahre

 

Kinder für's Lesen begeistern

Wie kann ich Kinder und Jugendliche für's Lesen begeistern? Auf diese Frage gibt es eine Menge Antworten. Meiner Ansicht nach ist die beste Lösung, auf tolle Bücher zu setzen, Bücher, die wirklich in der Lage sind, Begeisterung zu wecken. Spannende Bücher!

 

Und ich rate vorzulesen, vorzulesen, vorzulesen - und damit nicht aufzuhören, wenn die Kinder schon etwas, auch nicht, wenn sie schon recht gut lesen können, sondern weiter vorzulesen, bis sie acht, neun oder zehn Jahre alt sind! Denn oft müssen sich Kinder durch Erstlesebücher durchquälen, deren Inhalt eigentlich unter ihrem Niveau liegt. Sie sind noch nicht in der Lage, die für sie in dem Alter wirklich spannenden Bücher selbst flüssig, mit Genuss, zu lesen und so kann der Lesespaß sehr schnell vergehen – oder überhaupt nie entstehen. Mir ist klar, dass das von Eltern viel verlangt, aber ich würde bis zu dem Punkt vorlesen, wo die Kinder einem das Buch aus der Hand nehmen, weil sie schneller wissen wollen, wie es weitergeht, als man liest, oder weil sie eine bestimmte Stelle unbedingt noch einmal lesen wollen. Für die Schule müssen sie oft genug mühsam Wörter zusammensetzen, und wir müssen natürlich auch von ihnen fordern, selbstständig Texte zu entziffern. Aber wir sollten ihnen auch ermöglichen, einen Sinn im Lesen von Literatur zu sehen.

 

Nach welchen Kriterien habe ich ausgewählt?

In meine Liste der besten Kinder- und Jugendbücher habe ich deshalb nur solche Bücher aufgenommen, die Kinder wirklich begeistern können. Die in der Regel weniger erziehen und erklären wollen, als sie unterhalten und in ihren Bann ziehen. Bücher, die man einfach lesen will!

 

Dabei habe ich aber trotzdem auf viele beliebte Werke verzichtet, die nur so vor Klischees und Einfallslosigkeit strotzen. Man muss Heranwachsende bestimmt nicht von solchen Büchern, darunter gerade die vielen Endlos-Serien, fernhalten. In der Regel finden Kinder, wenn sie gern lesen, ganz allein zu ihnen. Diese Bücher gehören zur Welt dazu und können Sicherheit und Gemütlichkeit bieten. Ich wünsche mir nur, dass wir Kindern darüber hinaus Geschichten zeigen, die mehr Originalität, mehr Einfallsreichtum, eine größere Welt in sich tragen.

 

Die Bücher in meiner Liste sind alle nicht allzu sehr auf ein Geschlecht festgelegt. Sie sind witzig oder spannend, unterhaltsam und originell und besonders die, die zum Vorlesen gedacht sind, machen auch Eltern beim Vorlesen und Mitanschauen Spaß. Aus diesem Grund habe ich zum Beispiel ein Buch wie Robbi, Tobbi und das Fliewatüt nicht aufgenommen: Mein Sohn hat es geliebt, aber ich fand es mit seiner sperrigen, eintönigen Sprache sehr anstrengend vorzulesen und war froh, als wir endlich durch waren... Dagegen sind Bücher wie der Grüffelo oder Ronja Räubertochter wunderbare Sprachwerke, die zum lauten Lesen (wie) gemacht sind.

 

Verzichtet habe ich auch auf die ganzen Hilfsbücher, die Kinder zum Schlafen, zum Toilettengang oder zu mehr Selbstbewusstsein anregen sollen. (Ausgenommen Gute Nacht, Gorilla, was in erster Linie einfach ein tolles Bilderbuch ist.) Etwas sperrt sich in mir dagegen, auch wenn ich selbst als Mutter das ein oder andere vorgelesen oder sogar gekauft habe. Aber letztendlich, finde ich, sollte Literatur Literatur sein, und nicht Erziehungshelfer.

 

Deshalb bin ich im Zweifel auch eher für unterhaltsam, lustig, spannend, als „thematisch anspruchsvoll“. Wollen wir als Erwachsene ständig nur Bücher über die belastendsten Themen der Welt lesen? Warum sollten dann Kinder das tun wollen? (Ich bin nicht gegen realistische Bücher, die schwierige Themen behandeln! Ich finde nur nicht, dass das die einzigen Bücher sind, die es wert sind, gelesen zu werden, und dass man die Qualität eines Jugendbuches nicht nur daran messen sollte, wie gut es ein schwieriges Thema vermittelt.)

 

Es fehlen in der Liste auch die Werke, die vor allem für die Erwachsenen niedlich oder lustig sind, die ich für Kinder und Teenager unergiebig anstrengend finde, und die, die ich als relativ veraltet ansehe.

Dabei glaube ich nicht, dass Bücher inhaltlich immer up to date sein müssen. In ihnen können wir eine eigene Welt betreten. Ob das eine fantastische, eine aus einem anderen Land, die 1900er in Schweden oder die 70er in Deutschland sind, interessiert gerade Kinder in der Regel wenig.

 

Ich habe also 25 Klassiker, neuere Klassiker und (fast) aktuelle Bücher ausgewählt, die lustig oder aufregend, unterhaltsam und einfallsreich sind. Bücher, die nicht allzusehr auf ein Geschlecht festgelegt sind, weil ich das unnötig finde. Bücher, die, gerade beim ersten Kind, auch tolle Geschenke sind.

Die Altersempfehlungen sind natürlich nur eine grobe Richtschnur, denn jedes Kind hat eine andere „richtige“ Zeit für ein Buch.

 

 

Meine Top 25 der Bücher für Kinder und Jugendliche bis 12 Jahre

 

ab 1 Jahr: Sabine Kraushaar, Anne Steinwart, Hallo, kleine Ente

(klar gestaltetes, niedliches Fühlbuch)

 

2 Jahre: Peggy Rathmann, Gute Nacht, Gorilla

(entwickelt mit ganz wenig Text erstaunlichen Sog)

 

ab 2: Werner Holzwarth, Wolf Erlbruch, Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat

(extrem haltbarer Klassiker mit Witz)

 

ab 3: Axel Scheffler, Der Grüffelo

(herausragend zum Vorlesen)

 

3-4 Jahre: Klaus Baumgart, Lauras Stern

(ikonische Kolorierung: eingängig, bunt und zauberhaft)

 

ab 4: Sven Nordquvist, Petterson und Findus

(charmant, eigen und detailreich)

 

4/5 Jahre: Jens Rassmus, Rosa und Bleistift

(Bilderbuch über die Fantasie und das Zeichnen)

 

ab 4: Michael Ende, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

(in den Motiven angestaubt, aber sprachlich und narrativ immer noch absolut aktuell)

 

4-5 Jahre: Jujja Wieslander, Sven Nordqvist, Mama Muh

(warmherzig, mit feinem Humor)

 

4-5 Jahre: Sven Nordqvist, Wo ist meine Schwester?

(überwältigend vielfältiges, großformatiges Bilderbuch mit zweitrangigem Text)

 

ab 5: Otfried Preußler, Räuber Hotzenplotz

(knorrige Charaktere tragen eine kurzweilige Handlung)

 

5-7 Jahre: Paul Maar, Das Sams

(die besten Sprachspiele, um Kinder zum Lachen zu bringen)

 

7 Jahre: Kirsten Boie, Seeräubermoses

(ganz eigener, stimmiger Erzählton)

 

ab 7: Roald Dahl, Charlie und die Schokoladenfabrik

(klar erzähltes modernes Märchen)

 

ab 7/8: Jill Murphy, Eine lausige Hexe

(weiblicher, witziger, harmloser, aber sonst sehr wie Harry Potter)

 

ab 7/8 Cornelia Funke, Gespensterjäger

(kurzweilige Unterhaltung á la Ghostbusters)

 

ab 8: Michael Ende, Momo

(eine herausragende Hauptfigur und ein erschreckend zeitloser Inhalt)

 

ab 9: Andreas Steinhöfel, Rico, Oscar und die Tieferschatten

(gar nicht so leicht zu lesen, dafür mit mehr Tiefgang und geistigem Umfang als in Literatur der Altersklasse üblich)

 

8-10 Jahre: Astrid Lindgren, Ronja Räubertochter

(ein erzählerisches Meisterwerk, vielleicht besser zum Vorlesen als zum Selberlesen)

 

9-12 Jahre: J.K. Rowling, Harry Potter

(das Buch, um Menschen zum Lesen zu bringen)

 

8-10 Jahre: David Almond, Der Junge, der mit den Piranhas schwamm

(zauberhaftes Setting in realistischer Welt)

 

ab 10: J.R. Tolkien, Der Hobbit

(episch und düster, aber nicht zu episch und düster für Kinder)

 

ab 11: Rick Riordan, Helden des Olymp

(witzige, moderne Serie, komplex, aber nicht zu komplex erzählt)

 

ab 11: Ransom Riggs, Die Insel der besonderen Kinder

(spannend, beängstigend und faszinierend zugleich)

 

11-14 Jahre: Kevin Sands, Der Blackthorn-Code

(extrem sicher erzählter historischer Jugendthriller)

 

 

Und was ist mit den Büchern, die eigentlich in eine eigene Abteilung fallen?

 

Märchen, zum Beispiel?

Ein Märchenbuch darf aus meiner Sicht nicht fehlen – obwohl ich als Kind überhaupt keine Märchen mochte! Aber jedes Kind ist schließlich anders, und Märchen sind ein echter Literaturschatz, motivisch wie sprachlich Mein Sohn hat sie geliebt – und tut es immer noch.

Obwohl die Andersen-Märchen großartig sind, finde ich sie für Kinder nicht wahnsinnig geeignet. Nahezu jedes endet mit dem tragischen Tod der Hauptfigur, so dass ich das ein oder andere durchaus einmal vorlesen würde, sie hintereinander weg aber massiv deprimierend finde. Stattdessen empfehle ich diese zwei Ausgaben der Grimm-Märchen:

 

- ab 4: Die schönsten Märchen der Gebrüder Grimm (gebundene Ausgabe von Annette Betz, Imprint von Ueberreuter, Illustrationen von Svend Otto S.)

- und ab 6/7 Jahren: Grimms Märchen. Vollständige, illustrierte Ausgabe (von Fischer Sauerländer, Illustrationen Charlotte Dematons)

 

Aufklärungsbuch:

Auch das ist ein Thema, das extrem von persönlichen Präferenzen geprägt ist. Ich war, als ich mich damit vertraut gemacht habe, etwas geschockt von den vielen Büchern, mit denen ich nichts anfangen konnte, und kenne nur ein einziges Aufklärungsbuch, das ich wirklich empfehlen würde. Das ist dieses hier:

 

- ab 8: Katharina von der Gathen, Klär mich auf. Toll finde ich, dass hier nicht eine Sichtweise vertreten wird, sondern viele verschiedene Herangehensweisen und sehr unterschiedliche Wissensstände von Kindern zu Wort kommen. Aus meiner Sicht vermittelt das Buch eine positive, aber realistische Sichtweise auf Sexualität.

 

Bücher für Weihnachten:

Unter den Weihnachtsbüchern stechen für mich diese beiden heraus:

- ab 6: Bastian Backstein, Günter Springsguth, Kathrinchen Zimtstern: Die Geschichte vom verschwundenen Engelchen (eine Adventskalendergeschichte, spannend und liebevoll gestaltet)

- ab 8: Charles Dickens, Eine Weihnachtsgeschichte (in seinen Bann ziehender Klassiker)

 

 

Und dann? Wenn die Kinder älter werden?

Ich habe diesen Eintrag vor allem deshalb auf die Altersklasse bis etwa 12 Jahre beschränkt, weil sich für die Älteren für mich vor allem ein Aspekt in den Vordergrund drängt: die extreme Geschlechtertrennung. Schon von frühem Alter an gibt es Mädchen- und Jungenbücher, doch bis in die Altersklasse der etwa 12-Jährigen gibt es immer noch zahlreiche Bücher, die beide Geschlechter ansprechen oder sich nicht allzuviel daraus machen. Solche Bücher habe ich hier ausgewählt. Beinahe alle Bücher für etwas ältere Jugendliche aber sind durch Verlage und den Buchmarkt auf ein Geschlecht ausgerichtet. Deshalb stoppe ich hier und kündige nur an, dass demnächst noch eine eigene Liste für Jugendbücher folgt.

 


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